Die Wahl der richtigen Therapie bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) ist häufig eine sehr individuelle Entscheidung. Jede/r Patient:in hat einen anderen Krankheitsverlauf und unterschiedliche Bedürfnisse. Klinische Faktoren wie Krankheitsaktivität oder Begleiterkrankungen müssen bedacht werden, aber auch soziale Aspekte spielen eine entscheidende Rolle. Auf diesen Seiten haben wir Informationen und Wissenswertes rund um die Krankheitsbilder Morbus Crohn und Colitis ulcerosa und deren Pathogenese zusammengestellt.
Unter dem Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden Krankheitsbilder zusammengefasst, die durch entzündliche Veränderungen des Darms gekennzeichnet sind. Die Erkrankungen verlaufen typischerweise in Krankheitsschüben, die sich mit Phasen der Remission abwechseln. Die beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Durch den demographischen Wandel kommt es jedoch auch zu einer erhöhten Inzidenz und Prävalenz von Menschen mit CED im höheren Lebensalter.4 Zweifellos gehören auch Umweltfaktoren zu den relevanten krankheitsauslösenden Einflüssen. Deshalb kommen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen in Industrieländern weitaus häufiger vor als in Entwicklungsländern – Tendenz steigend: Bis Ende der 50er-Jahre war eine CED extrem selten und hat seit dieser Zeit in allen westlichen Industrieländern erheblich zugenommen, sodass Änderungen in der Ernährung eine mögliche Ursache und ein entscheidender Risikofaktor für die Häufigkeitszunahme einer CED sein können.4,5
Insgesamt leiden ca. 320.000 Erkrankte in Deutschland an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – Tendenz steigend6
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Die Ursachen des Morbus Crohn sind multifaktoriell. Eine genetische Prädisposition, eine gestörte Schleimhautbarriere, eine inadäquate, fehlerhafte Immunantwort sowie Umweltfaktoren können mögliche Auslöser der Erkrankung sein.10
Die Entzündung kann bei Morbus Crohn den gesamten Verdauungstrakt betreffen – vom Mund bis zum After. Erkrankte Abschnitte des Verdauungstraktes können sich mit größeren gesunden Bereichen abwechseln. Am häufigsten tritt Morbus Crohn zwischen Dünn- und Dickdarm auf, dem terminalem Ileum.2
Der Krankheitsverlauf zeichnet sich dadurch aus, dass auf Krankheitsschübe Phasen der Remission folgen.
Diese Leitsymptome treten bei Morbus Crohn häufig auf:2
Als Komplikationen können sich kleine Fisteln und Tunnel, sogenannte Stenosen, ausbilden, die bis zu anderen Darmabschnitten reichen können.4
Lokalisationen von Morbus Crohn
Die genauen Ursachen von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind noch ungeklärt. Allerdings hat sich das Verständnis über diese Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. So geht die Forschung davon aus, dass die Pathogenese ein multifaktorielles Zusammenspiel von genetischen, epigenetischen, immunologischen und mikrobiellen Mechanismen ist.10
Charakteristisch für beide Erkrankungen ist, dass das Immunsystem seine Toleranz gegenüber der normalen Darmflora verloren hat. Das „Warum“ ist bislang ungeklärt.10Mehr als 160 Gene sind in die Pathogenese der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) involviert, die auf komplexen immunologischen Faktoren zu beruhen scheint.10
Mögliche Ursachen für den Toleranzverlust:
Die Pathogenese chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED) ist ein multifaktorielles Zusammenspiel10
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