CLL: Die Chronische Lymphatische Leukämie
Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) im Video für Patienten und Angehörige
Zahlen zur Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) in Deutschland
Die Diagnose – Wie wird CLL erkannt?
Die Therapieformen in der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL)
Studien und Leitlinien in der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL)
Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Leukämieform in den westlichen Industrieländern.1 Der Name setzt sich zusammen aus chronisch – langsam voranschreitend, aus lymphatisch – aus einer Entartung der Lymphozyten (gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind ein Teil des Abwehrsystems unseres Körpers, dem Immunsystem) und aus Leukämie – weißes Blut. Sie ist streng genommen gar keine Leukämie („Blutkrebs“), sondern ein Lymphom, das heißt eine Erkrankung des lymphatischen Systems.
Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) entsteht im Knochenmark und im Blut durch eine übermäßige Vermehrung bestimmter weißer Blutzellen, der sogenannten B-Lymphozyten. Diese Zellen sind funktionsuntüchtig und entgehen zudem den normalen Mechanismen, die für den natürlichen Zelltod verantwortlich sind. Daher bezeichnet man sie auch als entartet oder maligne (bösartig).
Maligne B-Zellen sammeln sich mit der Zeit im Knochenmark, im Blut und im lymphatischen System an und unterbrechen die Produktion gesunder Blutzellen, sodass diese ihre Aufgaben innerhalb des Körpers, wie zum Beispiel die Immunabwehr, nicht mehr verrichten können und der Patient anfälliger für Infektionen ist.
In Deutschland …
... erkranken jährlich ungefähr 3000 Männer (ca. 60 %) und ungefähr 2000 Frauen (ca. 40 %) an einer Chronischen Lymphatischen Leukämie.2
... liegt das mittlere Erkrankungsalter zwischen 72 und 75 Jahren.2
... ist die Erkrankung vor dem 45. Lebensjahr sehr selten.2
Zu Beginn treten bei der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) meist keine Beschwerden auf. In manchen Fällen dauert es viele Jahre, bis es zu den ersten Symptomen kommt.
Typische erste Symptome der CLL können z. B. schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten und eine Vergrößerung von Milz und Leber sein, die aufgrund der hohen Konzentration an Lymphozyten entstehen und als Lymphome bezeichnet werden. Lymphom ist ein Sammelbegriff für chronische Lymphknotenvergrößerungen beziehungsweise Lymphknotenschwellungen und Tumoren des Lymphgewebes.
Außerdem können untypische Beschwerden auftreten, die auch bei vielen anderen, harmlosen Erkrankungen vorkommen, wie:
Durch die Beeinflussung des Immunsystems kann außerdem die Anfälligkeit für Infektionen erhöht sein.
Um eine CLL zu erkennen, wird der Arzt in einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten zunächst nach den Beschwerden fragen und dann eine körperliche Untersuchung durchführen, bei der er zum Beispiel die Lymphknoten auf eine mögliche Vergrößerung hin abtasten oder die Größe der Leber und Milz untersuchen wird. Für eine eindeutige Diagnose sind verschiedene Untersuchungen notwendig, die teilweise auch im weiteren Verlauf während der Behandlung wiederholt werden, um den Therapieverlauf überwachen zu können.
Blutuntersuchungen
Bei der Blutuntersuchung überprüft der Arzt die Anzahl an weißen Blutkörperchen und bestimmt die Konzentration der verschiedenen Unterarten der Lymphozyten. Gleichzeitig kontrolliert er die Anzahl der roten Blutkörperchen und Blutplättchen (Teil des Blutgerinnungssystems) sowie die Konzentration an Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Außerdem lassen sich anhand spezieller Blutwerte der allgemeine Gesundheitszustand überprüfen, die Funktion von Leber und Nieren überwachen und die Auswirkungen der CLL auf den Körper feststellen.
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Mithilfe einer strahlenfreien Ultraschalluntersuchung kann der Arzt feststellen, ob beim Patienten innere Organe wie Leber oder Milz sowie die Lymphknoten vergrößert sind.
Röntgenaufnahme des Brustkorbs (u. a. Röntgenthorax)
Bei dieser Röntgenaufnahme kann der Arzt unter anderen den Zustand der Lunge und des Herzens überprüfen und eventuell vergrößerte Lymphknoten im Bereich des Brustkorbs erkennen.
Computertomographie (CT)
Eine Computertomographie ist eine Röntgenaufnahme, in der der Körper Schicht für Schicht dargestellt wird. Aus diesen Aufnahmen kann der Arzt ein dreidimensionales Bild vom Inneren des Körpers erstellen und so überprüfen, ob Organe, wie beispielsweise Lymphknoten oder Milz, vergrößert sind.
Lymphknoten- oder Knochenmarkbiopsie
Eine Biopsie sollte durchgeführt werden, wenn mithilfe einer Blutuntersuchung keine eindeutige Diagnose der CLL möglich war. Dabei entnimmt der Arzt mithilfe einer dünnen Nadel eine Gewebeprobe aus einem Lymphknoten und/oder dem Knochenmark, dem schwammartigen Gewebe in allen größeren Knochen. Diese Probe wird dann unter dem Mikroskop untersucht, um nach für CLL typisch veränderten Zellen zu suchen und zu bestimmen, wie ausgeprägt die Erkrankung ist.
Genetische Untersuchungen
Bevor der Arzt eine Therapie verschreibt, wird er die Krebszellen des Patienten auf genetische Veränderungen, wie zum Beispiel eine Mutation (Veränderung) des Gens TP53 oder eine Deletion (Entfernung) des Gens 17p13 untersuchen. Diese genetischen Veränderungen haben einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und vor allem auf die Wahl einer geeigneten Therapie.
Grundsätzlich stehen verschiedene Optionen für die Behandlung der CLL zur Verfügung. Welche Therapie im Einzelfall für den Patienten die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend sind beispielsweise der allgemeine Gesundheitszustand, mögliche Begleiterkrankungen, vorhandene Mutationen und das Alter des Patienten.
Bei einer Stammzelltransplantation werden gesunde Stammzellen entweder vom Patienten selbst (autologe Stammzelltransplantation) oder von einem Spender (heterologe Stammzelltransplantation) übertragen. Damit die fremden Zellen von einem Spender nicht vom eigenen Körper abgestoßen werden, müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten weitgehend übereinstimmen. Geeignete Spender sind daher oft nahe Blutsverwandte.
Bevor die gesunden Stammzellen übertragen werden können, müssen mithilfe einer hochdosierten Chemotherapie alle vorhandenen kranken blutbildenden Stammzellen im Knochenmark zerstört werden. Für die Entnahme der Stammzellen stehen zwei Verfahren zur Verfügung: die periphere Stammzellentnahme aus dem Blut oder die Knochenmarktransplantation mit Stammzellen aus dem Knochenmark.
Ziel einer Strahlentherapie ist es, die Teilungsfähigkeit von Krebszellen und die vorhandenen Tumore zu zerstören und somit eine weitere Vermehrung der bösartigen Zellen zu verhindern. Gesunde Zellen werden durch die Strahlung weniger in Mitleidenschaft gezogen als die entarteten Zellen, da sie in der Lage sind, durch die Strahlung verursachte Schäden besser zu reparieren.
Bei einer Immuntherapie wird mithilfe spezieller Wirkstoffe das Immunsystem direkt beeinflusst. Ziel ist es, dass Immunzellen in der Lage sind, die Krebszellen zu bekämpfen und abzutöten.
Im Gegensatz zu Zytostatika richten sich die Wirkstoffe dieser Therapieform gezielt gegen die Krebszelle und schonen so gesundes Gewebe. Zum Beispiel passen sie wie ein Schlüssel in ein Schloss an die Oberfläche von veränderten, bösartigen Zellen. Oder sie binden an bestimmten Stoffen, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung oder der Vermehrung der Krebszellen spielen. In beiden Fällen führt es dazu, dass die Krebszellen zerstört und eine Vermehrung der bösartigen Zellen verlangsamt bzw. aufgehalten wird.
Gezielt wirkende Medikamente können als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Medikamenten gegeben werden.
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Bevor ein neues Medikament zugelassen und eingeführt wird, finden umfangreiche klinische Studien, oder auch klinische Prüfungen, statt. Ziel ist es, sorgfältig zu untersuchen, ob neue Arzneimittel sicher, verträglich und wirksam sind. Wenn wir bereits bestehende Therapien weiterentwickeln wollen, sind ebenfalls entsprechende Studien erforderlich.
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Seit über 30 Jahren steht Janssen für intensive Forschung in der Onkologie. In dieser Zeit konnten bedeutende medizinische Fortschritte erreicht werden, so auch in der Indikation der Chronischen Lymphatischen Leukämie: Seit 2014 ist ein BTK-Inhibitor von Janssen zugelassen, der gezielt das Enzym Bruton-Tyrosinkinase (BTK) hemmt. Dieses Enzym ist an der Entstehung verschiedener B-Zell-Tumoren wie der CLL beteiligt. Wird es gehemmt, können B-Zellen sich nicht mehr unkontrolliert vermehren.
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Zuletzt geändert am: 11.02.2022
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Dieser Text wurde von Sonja Nejad-Asgari, Mitarbeiterin bei Janssen Deutschland und Mitglied des Janssen Expertenbeirats, geprüft. Lernen Sie einige dieser Mitarbeiter:innen in unserem Expertenbeirat kennen.