Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Übergewicht und Adipositas sowohl das Entstehen einer Psoriasis (Schuppenflechte) als auch der entzündlich rheumatischen Erkrankung (umgangssprachlich „Rheuma“) Psoriasis-Arthritis begünstigen können.1-8 Demnach besteht ein nachweislicher Zusammenhang zwischen Psoriasis, Psoriasis-Arthritis, dem Body Mass Index (BMI), einer Gewichtszunahme sowie der Körperfettverteilung. Der BMI, eine Gewichtszunahme, der Taillenumfang sowie Verhältnis zwischen Taillenumfang und Hüftumfang sind starke Prädiktoren für die Entwicklung beider Erkrankungen.1-8 BMI-Werte über 25 bei 18-jährigen Psoriasis-Patienten erhöhen zudem die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Krankheitsverlauf eine Psoriasis-Arthritis entwickelt.7
Der Taillenumfang ist ein starker Prädiktor für Psoriasis und Psoriasis-Arthritis
Menschen mit Adipositas haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis. Beide Erkrankungen gehen daher häufig mit Adipositas-bedingten Begleiterscheinungen wie metabolischem Syndrom, Dyslipidämie, Diabetes oder Insulinresistenz einher. Das kardiovaskuläre Risiko Betroffener ist damit erhöht.4
Eine wichtige Rolle spielen dabei die von Fettzellen (Adipozyten) freigesetzten Adipokine. Bei Patient:innen mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis wurden veränderte Spiegel der Adipokine Leptin, Adiponektin, Visfatin, Resistin Omentin und Retinol-bindendes Protein-4 (RBP-4) festgestellt. Leptin hat beispielsweise pro-inflammatorische Effekte und kann zur Entzündung in Haut und Gelenken beitragen. Die bei Psoriasis beobachteten reduzierten Adiponektin-Spiegel können zudem eine Insulin-Resistenz fördern.
Zusammenhänge zwischen Psoriasis, Psoriasis-Arthritis Adipositas und kardiovaskulärem Risiko4
Bei bestehender Psoriasis-Arthritis hat der BMI zudem Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf. Je höher der BMI, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für den Patienten/die Patientin, eine dauerhafte minimale Krankheitsaktivität zu erreichen. Beobachtet wurde zudem ein Zusammenhang zwischen dem BMI und folgenden Werten:9,10
Darüber hinaus kann Übergewicht bei Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis das therapeutische Ansprechen auf Biologika bei beiden Erkrankungen beeinträchtigen.2,4
Bei übergewichtigen und adipösen Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis kann ein Gewichtsverlust von mindestens 5 Prozent die Wahrscheinlichkeit für das Erreichen einer minimalen Krankheitsaktivität deutlich erhöhen.11 Das bedeutet, Patient:innen mit 100 kg Körpergewicht können bereits von 5 kg Gewichtsreduktion profitieren.
Eine minimale Krankheitsaktivität bei Psoriasis-Arthritis liegt vor, wenn fünf der sieben folgenden Kriterien erfüllt sind:12
Für Menschen mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis gelten die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für Personen ohne diese Erkrankungen. Allerdings werden bei Betroffenen Stoffwechselstörungen wie Dyslipidämie, Diabetes oder Insulinresistenz sowie metabolisches Syndrom, und damit ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, häufiger beobachtet als in der Normalbevölkerung.4 Zudem existieren offenbar Zusammenhänge zwischen dem Körpergewicht und der Krankheitsaktivität.9,10 Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis sollten daher zusätzlich zur medikamentösen Behandlung besonders auf eine ausgewogene Ernährung mit der individuell passenden Energiezufuhr achten.
Der individuelle Energiebedarf, der durch die Nahrung gedeckt werden muss, ist abhängig vom Energieverbrauch. Der Energieverbrauch setzt sich zusammen aus dem Grundumsatz, dem Nahrungs-induzierten Energieverbrauch, körperlicher Aktivität und weiteren individuellen Faktoren wie z. B. Krankheiten.13
Die Energieaufnahme erfolgt über Kohlenhydrate, Proteine, Fette und Alkohol. Der Energiegehalt (Kilokalorien, kcal) dieser Nahrungsbestandteile pro Gramm (g) unterscheidet sich dabei stark:13
Energieaufnahme und Energieverbrauch sollten im Gleichgewicht sein
Eine gesunde Ernährung setzt sich aus Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten zusammen. Zur optimalen Zusammensetzung, d. h., welcher Anteil der Nahrung (des Energiewerts) durch die drei Bestandteile gedeckt werden soll, gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung folgende Empfehlung:
Neben der benötigten Energie ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Richtwert für Erwachsene zwischen 25 und unter 51 Jahren eine tägliche Trinkmenge von 1,5 Litern.15
Zusätzlich sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen geachtet werden.
Empfohlenes Verhältnis zwischen Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten in der Ernährung (schematische Darstellung)
mod. nach14
Wertvolle Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in ihren „10 Regeln“:16
Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich. Wählen Sie überwiegend pflanzliche Lebensmittel.
Genießen Sie mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Zur bunten Auswahl gehören auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen sowie (ungesalzene) Nüsse.
Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für Ihre Gesundheit.
Essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich, Fisch ein- bis zweimal pro Woche. Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche.
Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie beispielsweise Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. Vermeiden Sie versteckte Fette. Fett steckt oft „unsichtbar“ in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast-Food und Fertigprodukten.
Mit Zucker gesüßte Lebensmittel und Getränke sind nicht empfehlenswert. Vermeiden Sie diese möglichst und setzen Sie Zucker sparsam ein. Sparen Sie Salz und reduzieren Sie den Anteil salzreicher Lebensmittel. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen.
Garen Sie Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich, mit wenig Wasser und wenig Fett. Vermeiden Sie beim Braten, Grillen, Backen und Frittieren das Verbrennen von Lebensmitteln.
Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und lassen Sie sich Zeit beim Essen.
Vollwertige Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen. Dabei ist nicht nur regelmäßiger Sport hilfreich, sondern auch ein aktiver Alltag, indem Sie z. B. öfter zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.
Quelle und weiterführende Informationen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/
letzter Zugriff 7. September 2019
© Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Fotos: K. Arras, Köln
Eine gesunde Ernährung besteht vor allem aus viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
Die individuell passende Zusammensetzung der Ernährung spielt für die Gesundheit aller Menschen eine wichtige Rolle, bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis steht sie besonders im Vordergrund. Doch wie ernährt man sich bei dieser entzündlich rheumatischen Erkrankung richtig? Das ist auch bei Beachtung von Ernährungsempfehlungen leichter gesagt als getan.
Janssen hat deshalb das Patienten-Schulungsprogramm „Ernährung & Entzündung“ ins Leben gerufen. Dabei werden Patienten mit Psoriasis-Arthritis therapiebegleitend mit dem Ziel einer nachhaltigen Ernährungsumstellung unterstützt. Wichtige Schulungsinhalte sind der positive Einfluss der Ernährung auf entzündliche Erkrankungen und Übergewicht. Auf eine enge Zusammenarbeit mit der rheumatologischen Fachangestellten (RFA) und dem Rheumatologen wird Wert gelegt – unter Berücksichtigung des begrenzten Zeitangebots beim Rheumatologen. Das Ziel des Konzeptes ist es, Patient:innen zur aktiven Mitgestaltung und Übernahme von Eigenverantwortung zu motivieren.
Programm von Janssen für Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis: „Ernährung & Entzündung“
Zwischen Entzündung, Übergewicht und Ernährung bestehen enge Zusammenhänge
Mit dem Schulungsprogramm Janssen Ernährung & Entzündung können Sie Ihre Patient:innen auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährung und damit einem gesünderen Leben begleiten. Das Programm vermittelt, wie Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis aktiv ihre Gesundheit und Lebensqualität verbessern können. Dabei kommt den sogenannten „Motivationsstrategien" eine große Bedeutung für eine nachhaltige Ernährungsumstellung zu. Sie helfen den Teilnehmer:innen dabei, ihre guten Vorsätze langfristig in die Tat umzusetzen.
Inhalte des Schulungsprogramms:
Janssen Ernährung & Entzündung ist ein strukturiertes Schulungsprogramm für Patient:innen mit Psoriasis-Arthritis mit folgenden Schwerpunkten:
Im Rahmen des Schulungsprogramms können RFAs eine Zusatzqualifizierung erwerben. Dabei handelt es sich um eintägige „Train the Trainer" Ausbildungen zu den Schulungsinhalten. Nach Abschluss des kostenfreien Seminars sind die RFAs qualifiziert, Patientenschulungen zum Thema „Ernährung & Entzündung" durchzuführen.
Die Schulung ist für Patient:innen kostenfrei.
Gesunde Ernährung kann Spaß machen – beim Schulungsprogramm „Ernährung & Entzündung“ von Janssen
Sie möchten eine gesunde Lebensführung ihrer Patient:innen fördern? Dann kontaktieren Sie dazu am besten den für sie zuständigen Außendienstmitarbeiter.
Der Weg zur gesunden Ernährung mit dem Schulungsprogramm „Ernährung & Entzündung“ von Janssen führt über den Arzt/die Ärztin
Die afgis-Zertifizierung steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet. Die Prüfung durch insgesamt zehn umfangreiche Kriterien bestätigt, dass die Janssen Medical Cloud den medizinischen Fachkreis über gesundheitsrelevante Themen in seriöser, aktueller und qualitätsgesicherter Weise informiert.
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