Mantelzell-Lymphom (MCL)

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Mantelzell-Lymphom (MCL)

Wissenswertes zu Ursachen, Diagnose, Therapien, Prognose und Nachsorge

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Was ist ein Mantelzell-Lymphom (MCL)?

Ein Mantelzell-Lymphom (MCL) ist eine bösartige (maligne) Erkrankung des lymphatischen Systems und gehört zu den so genannten Non-Hodgkin-Lymphomen.1 Diese umfassen verschiedene, sehr unterschiedliche Erkrankungen, die alle von den Zellen des lymphatischen Systems, also den B- und T-Zellen, ausgehen.2 Das Mantelzell-Lymphom wird zu den hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen gezählt und schreitet bei etwa 80 Prozent der Erkrankten sehr schnell und aggressiv (hochmaligne) voran und sollte so schnell wie möglich behandelt werden. Nur bei etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten zeigt sich ein langsamer Verlauf.1,2,3

Das lymphatische System

Das lymphatische System besteht zum einen aus den Lymphbahnen, das heißt dünnen Gefäßen, die durch den ganzen Körper verlaufen und an denen die Lymphknoten sitzen, und zum anderen aus den lymphatischen Organen wie dem Knochenmark und der Milz. In den Lymphbahnen wird eine klare Flüssigkeit transportiert, die eine hohe Konzentration an Lymphozyten enthält. Diese gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und können in T-Lymphozyten und B-Lymphozyten eingeteilt werden. Beide Zelltypen spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem.

Werden Zellen mit Krankheitserregern infiziert, könnten T-Lymphozyten, oder auch T-Zellen genannt, diese direkt angreifen. B-Lymphozyten (B-Zellen) sind essenziell für die Entwicklung des so genannten immunologischen Gedächtnisses. Sie bilden, wenn sie in Kontakt mit einem Erreger kommen, bestimmte Eiweißmoleküle, die Antikörper, gegen diesen. Treffen die Antikörper zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf den gleichen Krankheitserreger, wird eine Abwehrreaktion des Immunsystems ausgelöst, die den Erreger vernichtet.

Blutzellen und ihre Funktionen

Die Blutzellen im menschlichen Körper werden in einem immer fortlaufenden Prozess, der Hämatopoese genannt wird, im Knochenmark gebildet. Dort reifen sie aus Stammzellen über verschiedene Zwischenstufen zu Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen) heran und wandern schließlich in die Blutbahnen, wo sie spezifische Aufgaben erfüllen.

Aufgaben der unterschiedlichen Blutzellen:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen): Verantwortlich für den Sauerstofftransport im Blut
  • Thrombozyten (Blutplättchen): Spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und stoppen so Blutungen bei Verletzungen
  • Leukozyten (weiße Blutkörperchen): Dienen der Abwehr von Infektionen

Was passiert beim Mantelzell-Lymphom im Körper?

Normalerweise leben die Zellen des menschlichen Körpers nur eine begrenzte Zeit lang und werden fortlaufend durch Zellteilung ersetzt, bei der aus einer Ursprungszelle zwei identische Tochterzellen entstehen. B-Lymphozyten vermehren und spezialisieren sich in so genannten Keimzentren, die auch Lymphfollikel genannt werden. Diese kommen überall dort vor, wo es viele Krankheitserreger zu bekämpfen gibt, das heißt vor allem in Lymphknoten, Milz und den Rachenmandeln.4

Beim Mantelzell-Lymphom vermehren sich bösartig veränderte (entartete, maligne) B-Lymphozyten. Diese ähneln den Zellen, die normalerweise in der so genannten Mantelzone, das heißt dem Randbereich, von Lymphfollikeln zu finden sind – daher auch der Name „Mantelzell-Lymphom“. Die veränderten und dadurch funktionslosen Zellen häufen sich zunächst an ihrem Bildungsort, also zum Beispiel in einem Lymphknoten, an, wodurch dieser anschwillt. Breiten sich die Tumorzellen über den ganzen Körper aus, kann es zu einer Schwellung mehrerer Lymphknoten und/oder der Milz kommen.4

Häufigkeit vom Mantelzell-Lymphom

Das Mantelzell-Lymphom ist eine seltene Erkrankung. Jedes Jahr erkranken in Europa etwa 1 bis 2 von 100.000 Menschen neu daran. Dies entspricht einer jährlichen Neuerkrankungsrate von etwa 1.000 Fällen in Deutschland. Mit fortschreitendem Alter nimmt die Häufigkeit des Mantelzell-Lymphoms zu. Bei Erstdiagnose der Erkrankung sind Betroffene im Durchschnitt um die 65 Jahre alt, aber auch jüngere Menschen können daran erkranken. Männer sind etwa viermal häufiger als Frauen von einem Mantelzell-Lymphom betroffen.4

Alter Mann auf einer Plantage

Mantelzell-Lymphom: Ursachen

Für das Mantelzell-Lymphom ist die genaue Ursache noch nicht geklärt, allerdings weisen etwa 85 % der Patienten eine genetische Veränderung (Mutation) an den Chromosomenpaaren 11 und 14 in den Tumorzellen auf. Genauer gesagt handelt es sich bei dieser Veränderung um eine so genannte Translokation, bei der das für das Protein „Cyclin-D1“ codierende Gen auf dem Chromosom 11 seinen Platz mit dem Gen zur Steuerung der Antikörperbildung auf Chromosom 14 getauscht hat. Wissenschaftler bezeichnen diese Translokation mit dem Kürzel t(11;14)(q13;32).4

Durch diese Mutation ist nicht nur die ursprüngliche Funktion des B-Lymphozyten in der Immunabwehr gestört, sondern es beginnt außerdem mit der Überproduktion des Proteins Cyclin D1. Dieses Protein ist für die Steuerung von Teilung und Wachstum von Zellen verantwortlich. Durch seine Überproduktion sorgt es dafür, dass die Tumorzellen sich beim Mantelzell-Lymphom stark vermehren und nicht absterben.4

Obwohl diese Translokation oft als Auslöser für ein Mantelzell-Lymphom beschrieben wird, ist aber die alleinige Überproduktion von Cyclin D nicht für die Entstehung der Erkrankung ausreichend. Stattdessen scheinen weitere genetische Veränderungen für den Verlauf und möglicherweise auch die Entstehung eine Rolle zu spielen. Um welche Veränderungen es sich dabei handelt, ist aber noch größtenteils unbekannt.4

Typische Symptome beim Mantelzell-Lymphom

Das Mantelzell-Lymphom verursacht nur selten typische Symptome. Zwar sind Lymphknoten und Milz aufgrund der Ansammlung von Tumorzellen meist vergrößert, sind aber nicht druckempfindlich und schmerzen nicht. Meist werden sie daher erst spät entdeckt, wenn sie sichtbar hervortreten, ertastet werden können oder auf andere Organe drücken.5

Wenn sich die Tumorzellen beim Mantelzell-Lymphom auch im Knochenmark angehäuft haben, können sie dort die normale Blutbildung stören und so zu verschiedenen Symptomen führen, die aber auch bei harmloseren Erkrankungen und Infektionen auftreten können. Bei vielen an einem Mantelzell-Lymphom Erkrankten kommt es beispielweise zu Müdigkeit und einer Einschränkung der Leistungsfähigkeit, die sich auf einen Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) und der damit verbundenen Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff zurückführen lassen.5

Durch den Befall des Knochenmarks mit Lymphomzellen wird auch die Bildung der weißen Blutkörperchen, vor allem der neutrophilen Granulozyten und der gesunden B-Lymphozyten gestört. Dadurch stehen nicht mehr ausreichend Zellen für die Bekämpfung von Krankheitserregern zur Verfügung, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte führt. Ist die Konzentration an Blutplättchen, den Thrombozyten, reduziert, kann es zu einer verstärkten Neigung zu Blutungen kommen. Diese kann sich in vermehrtem Zahnfleischbluten, Nasenbluten und blauen Flecken äußern.5

Bei etwa der Hälfte der Erkrankten kommt es im fortgeschrittenen Stadium des Mantelzell-Lymphoms außerdem zu den so genannten uncharakteristischen B-Symptomen wie:3,5

  • Fieber (> 38°C)
  • Nachtschweiß (mit Kleiderwechsel)
  • Gewichtsverlust (> 10 % des Körpergewichts innerhalb von 6 Monaten)
Beobachten Sie Ihren Körper aufmerksam. Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen feststellen oder wenn sich bestimmte Symptome verschlimmern, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.

Die Diagnose – Wie wird ein Mantelzell-Lymphom festgestellt?

Die Diagnose eines Mantelzell-Lymphoms erfolgt häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium, da es anfangs keine und nur leichte Beschwerden verursacht.3,6 Zur sicheren Diagnose eines Mantelzell-Lymphoms sind verschiedene Untersuchungen notwendig, da einige Formen des MCL auch anderen Lymphom-Erkrankungen ähneln können. Zunächst wird der Arzt in einem ausführlichen Gespräch mit dem Erkrankten nach den Beschwerden und der Krankheitsgeschichte fragen (Anamnese). Danach folgt eine körperliche Untersuchung, bei der er zum Beispiel die Lymphknoten auf eine mögliche Vergrößerung hin abtasten oder die Größe der Leber und Milz untersuchen wird. Für eine eindeutige Diagnose eines Mantelzell-Lymphoms ist zudem immer eine Blutuntersuchung und eine Untersuchung eines vergrößerten Lymphknotens notwendig.7

Blutuntersuchung

Da die Ansammlung von Tumorzellen im Knochenmark die normale Blutbildung stören kann, kann es zu Abweichungen bei der Blutzusammensetzung kommen. Bei der Blutuntersuchung wird im so genannten großen Blutbild ermittelt, in welcher Konzentration rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen vorhanden sind. Das Differentialblutbild gibt dem Arzt Auskunft über die genaue Verteilung und Funktion der verschiedenen weißen Blutzellen. Anhand dieser Werte kann er feststellen, ob die Anzahl normaler weißer Blutkörperchen vermindert ist und Lymphomzellen aus dem Knochenmark ausgeschwemmt wurden. Allerdings führt ein Mantelzell-Lymphom, vor allem im Frühstadium der Erkrankung, nicht immer zu auffälligen Veränderungen im Blutbild. Daher ist bei Verdacht auf ein MCL in den meisten Fällen zusätzlich eine feingewebliche Untersuchung von lymphatischen Gewebe, am besten aus einem vergrößerten Lymphknoten, notwendig.7

Lymphknotenbiopsie

Für die Untersuchung von Lymphknotengewebe wird, meist unter örtlicher Betäubung, in einem chirurgischen Eingriff ein vergrößerter Lymphknoten entnommen. Ist eine Entnahme des kompletten Lymphknotens nicht möglich, so kann alternativ auch mithilfe einer Biopsienadel ein Gewebezylinder aus dem Lymphknoten entnommen werden. Eine so genannte Feinnadelpunktion, bei der nur einzelne Zellen gewonnen werden, ist für die Diagnose des Mantelzell-Lymphoms nicht ausreichend.7

Anschließend wird die Gewebeprobe des Lymphknotens in sehr dünne Scheiben geschnitten und durch einen Pathologen unter dem Mikroskop auf typische Merkmale des Mantelzell-Lymphoms untersucht. Bei etwa 80 Prozent der Erkrankten zeigen sich zum Beispiel in der Biopsie kleine bis mittelgroße Zellen mit unregelmäßigen Zellkernen, die in ihrer Mitte eine Kerbe aufweisen. Um das MCL von anderen Lymphomen abzugrenzen, wird der Pathologe außerdem untersuchen, ob die charakteristische Überproduktion des Eiweißes Cyclin D1 und die typische Translokation von Genen der Chromosomen 11 und 14 vorliegt.8

Um die Aggressivität des Mantelzell-Lymphoms abschätzen zu können, kann die Wachstumsgeschwindigkeit der Tumorzellen mittels eines Antikörpertests bestimmt werden.8

Weitere Untersuchungen beim Mantelzell-Lymphom

Wurde eine Mantelzell-Lymphom zweifelsfrei diagnostiziert, folgen weitere Untersuchungen, um das genaue Krankheitsstadium festzustellen. Dieses so genannte initiale Staging ist wichtig für die Behandlung und die Abschätzung der Prognose. Es umfasst neben bildgebenden Untersuchungen wie Ultraschalluntersuchung, Röntgenuntersuchung und Computertomographie (CT) meist auch eine Untersuchung des Knochenmarks.9

Mantelzell-Lymphom: Stadien

Die Stadieneinteilung beim Mantelzell-Lymphom erfolgt nach der Ann-Arbor-Klassifikation, die die Erkrankung in vier Stadien einteilt:9

  • Stadium I: Befall einer Lymphknotenregion oder ein einziger lokalisierter Befall außerhalb des lymphatischen Systems
  • Stadium II: Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf der gleichen Seite des Zwerchfells oder lokalisierter Befall außerhalb des lymphatischen Systems und von Lymphknotenregionen auf der gleichen Seite des Zwerchfells
  • Stadium III: Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen bzw. von Organen außerhalb des lymphatischen Systems auf beiden Seiten des Zwerchfells
  • Stadium IV: Nicht lokalisierter, diffuser oder disseminierter Befall eines oder mehrerer extralymphatischer Organe mit oder ohne Befall von lymphatischem Gewebe

Sind nur die Lymphknoten vom Mantelzell-Lymphom betroffen, wird an das Stadium das Kürzel N (nodal) gehängt, sind auch Organe und Gewebe außerhalb der Lymphknoten betroffen, wird das Kürzel E (extranodal) verwendet. Das Kürzel B sagt aus, dass der Erkrankte an B-Symptomen leidet, beim Kürzel A sind keine B-Symptome vorhanden.9

Prognose beim Mantelzell-Lymphom

Die mediane Überlebenszeit lag historisch bei etwa 5 Jahren, mit erheblichen Unterschieden in den verschiedenen Risikogruppen. Der Einfluss neuer Therapieergebnisse lässt eine Verbesserung der Prognose der aktuellen Patientengeneration erwarten.3

Um den Verlauf der Erkrankung abschätzen zu können, wurde vor einigen Jahren der MIPI-Index (Mantelzell-Lymphom Internationaler Prognostischer Index) eingeführt. Dieser fasst verschiedene Faktoren zusammen, die einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Zu diesen zählen beispielsweise das Alter des Patienten, sein Allgemeinzustand, verschiedene Blutwerte und die Anzahl der Leukozyten.9

Ein Paar unterhält sich ausgelassen

Therapie bei Mantelzell-Lymphom

Die Therapie bei einem Mantelzell-Lymphom sollte, wenn es im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde und der Patient Symptome hat und/oder die Erkrankung aggressiv voranschreitet, innerhalb weniger Wochen nach Vorliegen der Diagnose begonnen werden. Für die Behandlung stehen eine Reihe verschiedenen Therapieoptionen zur Verfügung. Welche dieser Möglichkeiten eingesetzt wird, hängt vom Alter des Erkrankten und seinem Allgemeinzustand ab.6

Watch & Wait

In etwa 10 bis 15 Prozent der Fälle verläuft das Mantelzell-Lymphom weniger aggressiv, sondern langsam und schleichend, Erkrankte haben kaum erkennbare Krankheitssymptome. In diesen Fällen kann der Beginn der Therapie einige Zeit hinausgezögert und es können zunächst nur regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Sobald bei den Erkrankten beeinträchtigende Symptome auftreten oder die Erkrankung sichtlich voranschreitet, das heißt zum Beispiel die Größe der Lymphknoten zunimmt oder neue vergrößerte Lymphknoten festgestellt werden, wird eine Therapie eingeleitet.6

Chemotherapie

Bei einer Chemotherapie kommen Medikamente zum Einsatz, die sich teilende Zellen unselektiv zum Absterben bringen. Dieses kann auf verschiedene Arten innerhalb der Zelle erfolgen. Sich schnell teilende Zellen (=Tumorzellen) sind von diesem Absterben genauso betroffen (und hier liegt der erwünschte Effekt), wie gesunde Zellen.6 Die Zerstörung von gesunden Zellen führt zu den bekannten Nebenwirkungen wie unter anderem Haarausfall und Übelkeit.6

Immuntherapie

Bei einer Tumorimmuntherapie kommen sogenannte Antikörper zum Einsatz, die spezifisch an Oberflächenproteinen von vor allem Tumorzellen binden. Durch diese Bindung kommt es zur Störung des Zellstoffwechsels und damit zum Absterben der Zellen. Die Oberflächenproteine sind vor allen auf Zellen des menschlichen Immunsystems zu finden, weshalb auch andere körpereigene Abwehrzellen aktiviert werden können, die dann diese Zellen zerstören. Viele der Nebenwirkungen dieser Medikamente lassen sich aufgrund der Beeinflussung des Immunsystems erklären.6

Chemoimmuntherapie (CIT)

Hierbei handelt es sich um eine Kombinationstherapie aus Substanzen, die zur Klasse der Chemotherapeutika gehören und Substanzen, die zu den Immuntherapien zählen.6 Die genauere Erläuterung finden Sie im oberen Abschnitt.

Zielgerichtete Therapien beim Mantelzell-Lymphom

Es gibt einige Medikamente, die gezielt auf Tumorzellen des Mantelzell-Lymphoms einwirken und das Wachstum und die Vermehrung dieser Zellen einschränken. Je nach Wirkstoff werden verschiedene Strukturen der Krebszellen beschädigt, wodurch sie sich nicht mehr so gut vermehren können und nach und nach zurückgedrängt werden. Viele dieser zielgerichteten Medikamente werden eingesetzt, wenn die Erstlinientherapie keinen Erfolg zeigte und eine weitere Behandlung durchgeführt werden müssen.6

Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie kann ein Mantelzell-Lymphom in den Stadien I und II mit nur kleinen Lymphknoten für einige Zeit zurückdrängen. Dabei werden betroffene Körperregionen mit ionisierenden Strahlen (z. B. Röntgenstrahlen oder Elektronenstrahlen) bestrahlt. Da allerdings nur ein kleiner Teil aller Mantelzell-Lymphome in einem so frühen Stadium diagnostiziert werden, kommt sie nur selten zum Einsatz.6


Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation

Eine Hochdosischemotherapie wird häufig bei jüngeren Erkrankten (bis 65 Jahre), deren körperlicher Allgemeinzustand insgesamt gut ist, durchgeführt. Bei einer Chemotherapie werden sogenannte Zytostatika verabreicht, die in der Lage sind, nicht nur sichtbare größere Tumore, sondern auch vereinzelt im Körper zirkulierende Tumorzellen zu vernichten. Da durch diese Therapie nicht nur die Tumorzellen, sondern auch das blutbildende Knochenmark zerstört wird, werden vorab aus dem Blut des Erkrankten Blutstammzellen entnommen und nach der Hochdosistherapie wieder zurückgegeben, damit aus ihnen wieder alle verschiedenen Arten von Blutzellen heranreifen können. Zurzeit ist diese Hochdosistherapie die beste Möglichkeit, das Mantelzell-Lymphom über einen längeren Zeitraum zurückzudrängen, wegen der großen körperlichen Belastung kommt sie aber nicht für alle Patienten in Frage.6

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Nachsorge beim Mantelzell-Lymphom

Die Nachsorge beim Mantelzell-Lymphom schließt sich an die Therapie an, die zwar die Erkrankung für einen bestimmten Zeitraum zurückdrängen, aber sie nicht heilen kann. Ziel der Nachsorge ist es daher, rechtzeitig zu erkennen, ob es zu einem Rückfall gekommen ist oder sich mögliche Langzeitnebenwirkungen der Therapien, wie beispielsweise Zweittumore oder Herzerkrankungen, abzeichnen. In den ersten zwei Jahren nach Therapieende werden deshalb in der Regel alle drei Monate Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Ab dem dritten Jahr kann das Intervall auf Untersuchungen alle sechs bis zwölf Monate verlängert werden.11

Bei den Nachsorgeuntersuchungen werden mögliche Beschwerden abgefragt und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Außerdem werden ein Blutbild und Differenzialblutbild erstellt und verschiedene Laborwerte untersucht. Neben einer Kontrolle der ursprünglichen Krankheitsherde können je nach Befund oder Beschwerden weitere Untersuchungen eingeleitet werden.11

Studien zum Mantelzell-Lymphom

Bevor ein neues Medikament zugelassen und eingeführt wird, finden umfangreiche klinische Studien, oder auch klinische Prüfungen, statt. Ziel ist es, sorgfältig zu untersuchen, ob neue Arzneimittel sicher, verträglich und wirksam sind. Wenn wir bereits bestehende Therapien weiterentwickeln wollen, sind ebenfalls entsprechende Studien erforderlich.

Um die Therapiemöglichkeiten beim Mantelzell-Lymphom weiter zu verbessern, werden zahlreiche klinische Studien durchgeführt.10

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Janssen in der Therapie des Mantelzell-Lymphoms

Als forschendes Pharmaunternehmen engagiert Janssen sich seit über 30 Jahren in der Onkologie mit dem Ziel, Ärzten und Krebspatienten mithilfe von kontinuierlicher Forschung und medizinischem Fortschritt bestmögliche Therapieoptionen zu bieten. In dieser Zeit konnten bedeutende medizinische Fortschritte erreicht werden.

Ärzte finden auf dieser Website weitere Informationen zur Therapie des Mantelzell-Lymphoms. Aufgrund des Heilmittelwerbegesetzes sind wir nicht berechtigt, Ihnen diese Fachkreise-Informationen öffentlich zur Verfügung zu stellen. Als Arzt erfahren Sie mehr nach Ihrer Anmeldung mit Ihrem Doccheck-Login in der Janssen Medical Cloud.

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QUELLEN

  1. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  2. AMBOSS – Fachwissen für Mediziner: Non-Hodgkin-Lymphome. Abgerufen unter amboss.com/de/wissen/Non-Hodgkin-Lymphome; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  3. Onkopedia-Leitlinien: Mantelzell-Lymphom. Abgerufen unter: onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/mantelzell-lymphom/@@guideline/html/index.html; letzter Zugriff am 25.07.2023.
  4. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Häufigkeit & Ursache. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/haeufigkeit-ursache/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  5. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Symptome. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/symptome/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  6. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom: Therapie. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/therapie/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  7. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Diagnose. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/diagnose/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  8. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Histologie. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/histologie/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  9. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Stadien & Risikofaktoren. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/stadien-risikofaktoren/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  10. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Ausblick. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/ausblick/; letzter Zugriff am 19.05.2023.
  11. Kompetenznetz Maligne Lymphome: Mantelzell-Lymphom. Nachsorge. Abgerufen unter: lymphome.de/mantelzell-lymphom/nachsorge/; letzter Zugriff am 19.05.2023.

Zuletzt geändert am: 18.11.2021

Autoren- & Quellinformationen

Dieser Text entspricht den redaktionellen Standards der Janssen Medical Cloud. Hier erfahren Sie mehr über unsere redaktionellen Standards.

Dieser Text wurde von Sonja Nejad-Asgari, Mitarbeiterin bei Janssen Deutschland und Mitglied des Janssen Expertenbeirats, geprüft. Lernen Sie einige dieser Mitarbeiter:innen in unserem Expertenbeirat kennen.

EM-136925 July 2023